Infineon meldet Ergebnisse für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2008
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Neubiberg, 3. Dezember 2008 – Die Infineon Technologies AG (FSE/NYSE: IFX) hat heute die Ergebnisse für das am 30. September abgelaufene vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2008 vorgelegt. Infineon meldet seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2008 und vorausgegangene Berichtsperioden gemäß den US-GAAP-Rechnungslegungsgrundsätzen. Ab dem 1. Oktober 2008 wird Infineon seine Finanzberichterstattung gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) vornehmen.
Ergebnisse im vierten Geschäftsquartal
Der Umsatz von Infineon lag im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 bei 1.153 Millionen Euro und damit 12 Prozent über dem Wert des Vorquartals sowie zwei Prozent über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal reflektiert Umsatzsteigerungen in den beiden Segmenten Communication Solutions und Automotive, Industrial & Multimarket. Ohne die Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen, insbesondere zwischen dem US-Dollar und dem Euro, sowie von Akquisitionen und Veräußerungen stieg der Umsatz um zehn Prozent gegenüber dem Vorquartal und um vier Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Das Infineon Ebit lag im vierten Geschäftsquartal bei minus 220 Millionen Euro gegenüber einem positiven Ebit von 71 Millionen Euro im Vorquartal. Im Infineon Ebit des vierten Quartals waren Netto-Sonderaufwendungen in Höhe von 253 Millionen Euro enthalten, im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Kostensenkungsprogramm IFX10+. Weiterhin enthielt das Infineon Ebit des vierten Quartals 6 Millionen Euro für die Abschreibung auf erworbene immaterielle Vermögensgegenstände, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem von LSI Corporation (LSI) übernommenen Geschäft. Im Infineon Ebit des vorausgegangenen Quartals waren Netto-Sondererträge in Höhe von 41 Millionen Euro enthalten, hauptsächlich aus dem Verkauf der Festplatten-Aktivitäten an LSI, sowie von 7 Millionen Euro für die Abschreibung auf solche erworbene immaterielle Vermögenswerte. Weitere Informationen zu Sondereffekten, die im Infineon Ebit berücksichtigt sind, befinden sich in der Tabelle auf Seite 14 dieser Pressemitteilung.
Das Segmentergebnis in Summe von Infineon betrug im vierten Geschäftsquartal und nach IFRS 59 Millionen Euro. Weitere Details sowie Informationen zu der Überleitung des Segmentergebnisses in die Position „Betriebsergebnis“ in der zusammengefassten Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung befinden sich in der Tabelle auf Seite 18 dieser Pressemitteilung.
Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten betrug im vierten Geschäftsquartal minus 244 Millionen Euro oder minus 0,33 Euro je Aktie (verwässert und unverwässert). Im dritten Quartal lag das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten bei 45 Millionen Euro oder bei 0,06 Euro je Aktie (verwässert und unverwässert).
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten betrug im vierten Quartal minus 519 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) aus nicht fortgeführten Aktivitäten lag bei minus 0,69 Euro.
Im vierten Quartal verzeichnete der Infineon-Konzern einen Konzernfehlbetrag von 763 Millionen Euro und einen Konzernfehlbetrag je Aktie (verwässert und unverwässert) von 1,02 Euro.
Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2008
Der Umsatz von Infineon im Geschäftsjahr 2008 betrug 4.321 Millionen Euro gegenüber 4.074 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Das Infineon Ebit im Geschäftsjahr 2008 lag bei minus 48 Millionen Euro im Vergleich zu positiven 37 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2007. Im Infineon Ebit des Geschäftsjahrs 2008 waren Netto-Sonderaufwendungen von 209 Millionen Euro enthalten verglichen mit 42 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Im Infineon Ebit des Geschäftsjahrs 2008 sind ferner 41 Millionen Euro vor allem für akquisitionsbedingte Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte hauptsächlich im Zusammenhang mit dem von LSI übernommenen Geschäft berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2008 betrug das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten minus 135 Millionen Euro oder minus 0,18 Euro je Aktie (verwässert und unverwässert). Im Geschäftsjahr 2007 lag das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten bei minus 37 Millionen Euro oder minus 0,05 Euro je Aktie (verwässert und unverwässert).
Im Geschäftsjahr 2008 betrug das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern, minus 2.987 Millionen Euro. Darin sind der Anteil von Infineon an Qimondas Fehlbetrag sowie 1.303 Millionen Euro auf Grund von Abschreibungen von Qimonda auf seinen beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten enthalten. Das Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) aus nicht fortgeführten Aktivitäten lag bei minus 3,98 Euro.
Im Geschäftsjahr 2008 verzeichnete der Infineon-Konzern einen Konzernjahresfehlbetrag von 3.122 Millionen Euro und einen Konzernjahresfehlbetrag je Aktie (verwässert und unverwässert) von 4,16 Euro. Im Geschäftsjahr 2007 lag der Konzernjahresfehlbetrag bei 368 Millionen Euro oder 0,49 Euro je Aktie (verwässert und unverwässert).
Mit Wirkung zum 31. März 2008 konzentriert sich die Infineon-Finanzberichterstattung auf die fortgeführten Aktivitäten des Unternehmens. Auf Grund der Entscheidung des Vorstands, Infineons Anteil an Qimonda zu veräußern, wurden die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von Qimonda in der zusammengefassten Konzern-Bilanz in die Position „Zur Veräußerung stehende Vermögenswerte“ und „Zur Veräußerung stehende Verbindlichkeiten“ umgegliedert. Die zusammengefasste Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird mit dieser Umgliederung in den einzelnen Positionen nur noch die Ergebnisse der Infineon-Segmente ohne Qimonda ausweisen. Infineons Anteil an den Ergebnissen von Qimonda wird in der Zeile „Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern“ aufgeführt. Darüber hinaus wird bei dem Ergebnis je Aktie sowie in der Kapitalflussrechnung von Infineon zwischen „fortgeführten“ und „nicht fortgeführten“ Aktivitäten unterschieden.
Ausblick für Infineon auf das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2009
Infineon hat zum 1. Oktober 2008 die internationalen Rechnungslegungsvorschriften (International Financial Reporting Standards – IFRS) als Rechnungslegungsstandard eingeführt. Die Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal 2008 wurden nach den in den Vereinigten Staaten von Amerika geltenden Grundsätzen der Rechnungslegung (US-GAAP - Generally Accepted Accounting Standards) ermittelt. Der in dieser Pressemitteilung veröffentlichte Ausblick für das erste Quartal 2009 und das gesamte Geschäftsjahr 2009 erfolgt nach IFRS. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal 2009 wird die Rechnungslegung von Infineon ausschließlich nach IFRS erfolgen. Um eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu ermöglichen, wird der in diesem Dokument dargelegte Ausblick für 2009 nach IFRS den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2008 nach IFRS und nicht nach US-GAAP gegenüber gestellt.
Mit dem Ziel der Effizienzsteigerung hat Infineon das Unternehmen zum 1. Oktober 2008 entsprechend seinen Zielmärkten organisiert. Infineon ist folglich nun in die fünf Segmente Automotive, Industrial & Multimarket, Chip Card & Security, Wireless Solutions und Wireline Communications gegliedert.
Ab dem 1. Oktober 2008 nutzt der Infineon-Vorstand das Segmentergebnis zur Bewertung der operativen Leistung der einzelnen, in der Berichterstattung berücksichtigten Segmente und als Basis, um den Segmenten Ressourcen zuzuweisen. Weitere Details sowie Informationen zu der Überleitung des Segmentergebnisses in die Position „Betriebsergebnis“ in der zusammengefassten Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung befinden sich in der Tabelle auf Seite 18 dieser Pressemitteilung.
Die globale Finanzkrise und die generelle Abschwächung der weltweiten Konjunktur haben beträchtliche Auswirkungen auf die Nachfrage in allen Zielmärkten von Infineon. Dies wird im ersten Geschäftsquartal 2009 zu einem Umsatzrückgang in den fünf operativen Segmenten führen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2009 gegenüber dem Vorquartal um etwa 30 Prozent zurückgehen wird, hauptsächlich auf Grund von Umsatzrückgängen in den Segmenten Automotive, Wireless Solutions und Industrial & Multimarket. Die Ursachen für den Umsatzrückgang gegenüber dem vierten Geschäftsquartal 2008 in den Segmenten Automotive und Industrial & Multimarket sind voraussichtlich die sich verschlechternde globale Rezession, beträchtlichen Produktionseinschränkungen im weltweiten Automobilmarkt, eine Reduzierung von Lagerbeständen in der gesamten Zulieferkette sowie eine generelle globale Nachfrageschwäche. Der Umsatz im Segment Wireless Solutions wird voraussichtlich durch die Abschwächung der globalen Nachfrage und zusätzlich durch eine geringere Nachfrage eines bestimmten Kunden stark beeinträchtigt.
Infineon geht davon aus, dass das Segmentergebnis in Summe nach IFRS im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2009 gegenüber dem Gesamtergebnis aller Segmente nach IFRS in Höhe von 59 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 signifikant zurückgehen wird. Gründe hierfür sind voraussichtlich vor allem der starke Umsatzrückgang, die geringe Kapazitätsauslastung und ein letztes Quartal mit vorübergehend höheren Kosten, da die Lieferungen von DRAM-Wafern aus Infineons 200-Millimeter-Fertigungsstätte in Dresden an Qimonda im dritten Quartal beendet wurden. Die Marge bezogen auf das Segmentergebnis in Summe wird voraussichtlich in einem mittleren bis hohen negativen Zehner-Prozentbereich liegen.
Ausblick für Infineon auf das Geschäftsjahr 2009
Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2009 ist nur begrenzt möglich. Infineon geht davon aus, dass sich ein signifikanter Umsatzrückgang im globalen Halbleitermarkt gegenüber dem Niveau von 2008 nicht ausschließen lässt. Basierend auf den aktuellen Prognosen, erwartet das Unternehmen, dass der Gesamtumsatz von Infineon im Geschäftsjahr 2009 um mindestens 15 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 sinken wird. Der Rückgang wird voraussichtlich vor allem auf die Entwicklung im Segment Automotive zurückzuführen sein. Darüber hinaus erwartet Infineon auf Grund der allgemeinen weltweiten Nachfrageschwäche auch einen beträchtlichen Umsatzrückgang in den Segmenten Industrial & Multimarket, Chip Card & Security und Wireline Communications. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr wird im Segment Wireless Solutions auf Grund eines erhöhten Marktanteils voraussichtlich am wenigsten stark ausfallen. Im Segment Industrial & Multimarket werden die Umsätze voraussichtlich durch den Verkauf der Festplatten-Aktivitäten im Geschäftsjahr 2008 beeinflusst.
Der starke Umsatzrückgang in Kombination mit den durch die geringe Auslastung der Produktion verursachten Kosten für ungenutzte Kapazitäten wird voraussichtlich dazu führen, dass das Infineon-Segmentergebnis in Summe im Geschäftsjahr 2009 wesentlich niedriger ausfallen wird als das Segmentergebnis in Summe in Höhe von 258 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2008. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Segmentergebnis in Summe im Geschäftsjahr 2009 negativ ausfallen wird.
ALTIS
Im August 2007 unterzeichneten Infineon und International Business Machines Corporation einen Grundsatzvertrag, wonach die entsprechenden Anteile an ALTIS, einer Fertigungsstätte in Essonnes, Frankreich, an Advanced Electronic Systems AG (AES) verkauft werden sollten. Zum 30. September 2008 waren die Verhandlungen mit AES nicht wie vorgesehen fortgeschritten und konnten nicht abgeschlossen werden. Ungeachtet der Tatsache, dass die Gespräche mit einem zusätzlichen Interessenten fortgesetzt werden, ist der Ausgang dieser Verhandlungen offen. Deshalb reklassifizierte Infineon in der Konzern-Bilanz zum 30. September 2008 die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zur fortgesetzten Nutzung, nachdem sie zuvor als „zur Veräußerung stehend“ ausgewiesen worden waren. Die Umklassifizierung führte zu Wertberichtigungen in Höhe von 59 Millionen Euro.
Qimonda
Als Reaktion auf die weiterhin ungünstigen Marktbedingungen für Speicherprodukte und um besser in der Lage zu sein, seine aktuellen Verpflichtungen kurzfristig zu erfüllen, hat Qimonda intensiv operative und strategische Anstrengungen unternommen, um weitere Barmittel zu erhalten und zu sichern. Zur Unterstützung dieser Ziele hat Qimonda im Oktober 2008 ein weltweites Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm bekannt gegeben. Mit Hilfe dieses Programms möchte sich Qimonda im Markt besser positionieren und eine deutliche Effizienzsteigerung durch eine umfangreiche Neuausrichtung seines Geschäfts erzielen. Als Teil der Umsetzung dieses Programms hat Qimonda des Weiteren den Verkauf seiner Beteiligung an Inotera Memories Inc. in Höhe von 35,6 Prozent an Micron Technologies Inc. zu einem Preis von 400 Millionen US-Dollar in bar im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2009 bekannt gegeben. Die Transaktion wurde im November 2008 abgeschlossen. Qimonda hat seine Absicht bekannt gegeben, mit dem Erlös dieses Verkaufs das operative Geschäft in der nahen Zukunft zu finanzieren.
Der Nettobuchwert der Qimonda-Veräußerungsgruppe in Infineons zusammengefasster Konzern-Bilanz ist zum 30. September 2008 mit dem geschätzten beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von Qimonda bewertet. Gemäß IFRS würde das Unternehmen bei der Veräußerung von Qimonda auch Verluste im Zusammenhang mit unrealisierten Währungseffekten für die Qimonda-Veräußerungsgruppe, die zurzeit im Eigenkapital erfasst sind, realisieren. Zum 30. September 2008 betragen diese im Eigenkapital erfassten Verluste in Summe 187 Millionen Euro.
Infineon ist weiterhin bemüht, seinen verbleibenden Anteil an Qimonda zu veräußern. Es gibt keine Sicherheit, dass Infineon bei der Veräußerung seiner verbleibenden Qimonda-Beteiligung erfolgreich sein wird. Es ist auch nicht sichergestellt, dass die beschriebenen operativen und strategischen Maßnahmen Qimonda in die Lage versetzen werden, seine Verpflichtungen zu erfüllen, oder dass Qimonda weitere operative oder strategische Initiativen erfolgreich umsetzen kann, die geeignet sind, seine finanzielle Lage zu verbessern. Für den Fall, dass Qimonda seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, könnte Infineon bestimmten erheblichen Verbindlichkeiten des Qimonda-Geschäfts ausgesetzt sein. Dies schließt laufende Kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren, sowie die eventuelle Rückzahlung öffentlicher Fördermittel und mitarbeiterbezogene Eventualverbindlichkeiten ein.
Angesichts des aktuellen Kursniveaus der Qimonda-Aktie ist Infineon der Ansicht, dass die Zuteilung von Qimonda-Aktien an Infineon-Aktionäre in Form einer Sachdividende keine sinnvolle Maßnahme mehr ist und dies gleichzeitig mit einem administrativen Aufwand verbunden wäre, der unverhältnismäßig zum Wert der Aktien ist. Das Unternehmen zieht deshalb eine Sachdividende nicht mehr in Betracht und konzentriert sich weiterhin auf eine Transaktion mit einem Interessenten. Es gibt keine Sicherheit, dass Infineons Vorhaben, seine Beteiligung an Qimonda weiter zu verringern, erfolgreich umgesetzt werden kann oder dass Infineon zur Hauptversammlung 2009 eine Minderheitsposition bei Qimonda einnehmen wird.
Infineons Kostensenkungsprogramm IFX10+
Um auf steigende Risiken im gegenwärtigen Marktumfeld und die nachteilige Wechselkursentwicklung zu reagieren, hat Infineon im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 das Kostensenkungsprogramm IFX10+ gestartet. Im vierten Quartal hat das Unternehmen bereits gute Fortschritte in den Bereichen verzeichnet, die im Rahmen von IFX10+ definiert wurden. Im Verlauf des vierten Quartals hat Infineon sein Geschäft mit BAW(Bulk Acoustic Wave)-Filtern an Avago verkauft, eine beträchtliche Reduzierung der Materialkosten erreicht und Prozesse im Bereich der Fertigung optimiert. Darüber hinaus hat das Unternehmen zum Ende Oktober etwa drei Viertel der angekündigten Reduzierung der Mitarbeiterzahl umgesetzt oder entsprechende Vereinbarungen getroffen. Nach US-GAAP wurden Aufwendungen in Höhe von insgesamt 166 Millionen Euro im Zusammenhang mit IFX10+ im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 erfasst. Wegen der dramatischen globalen Konjunkturabschwächung seit August 2008 hat das Unternehmen zusätzliche substanzielle Einsparmöglichkeiten, insbesondere bei den Betriebskosten, identifiziert, die über die ursprünglich angekündigten jährlichen Einsparungen von mindestens 200 Millionen Euro bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2009 hinausgehen. Diese zusätzlichen Einsparungen werden jedoch wahrscheinlich durch den gleichzeitigen Rückgang des voraussichtlich unter den ursprünglich geplanten Werten liegenden Umsatzes mehr als ausgeglichen. Die durch geringe Auslastung der Produktion verursachten Kosten für ungenutzte Kapazitäten werden sich zusätzlich negativ auswirken. Infineon kann die Möglichkeit nicht ausschließen, dass sich zukünftig weitere Kosten oder Aufwendungen im Zusammenhang mit IFX10+ oder ähnlichen Maßnahmen ergeben werden.
„Unsere Ergebnisse im vierten Quartal waren vor dem Hintergrund der außerordentlichen Entwicklung der Weltwirtschaft und unserer Märkte zufriedenstellend. Wir sind jedoch angesichts der Aussichten für die kommenden Quartale beunruhigt. Die Auswirkungen der Finanzkrise und der Konjunkturabschwächung haben den weltweiten Halbleitermarkt bereits erreicht, wie die signifikant schwächere Nachfrage in allen unseren Zielmärkten zeigt“, kommentierte Peter Bauer, Sprecher des Vorstands der Infineon Technologies AG. „Im Rahmen unseres Programms IFX10+ haben wir bereits vor der Konjunkturabschwächung mit der Optimierung unseres operativen Geschäfts begonnen. Während der Konjunkturschwäche werden wir uns auf unsere exzellenten Kundenbeziehungen, unser Produktportfolio und ein aktives Management unseres CashFlows konzentrieren. Dadurch werden wir in der Lage sein, uns für verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität zu positionieren, sobald die Wirtschaft wieder wächst.“
Entwicklung der Segmente im vierten Quartal
Automotive, Industrial & Multimarket (AIM)
Im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 verzeichnete das Segment Automotive, Industrial & Multimarket einen Umsatz von 767 Millionen Euro, ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Vorquartal und ein Rückgang um sechs Prozent verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum. Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal ist im Wesentlichen auf saisonale Effekte im Geschäft mit Industrieelektronik zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen, insbesondere zwischen dem US-Dollar und dem Euro, sowie von Akquisitionen und Veräußerungen stieg der Segmentumsatz gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozent und ging gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um ein Prozent zurück. Das Segment-Ebit lag bei 47 Millionen Euro im Vergleich zu 106 Millionen Euro im dritten Geschäftsquartal. Im Segment-Ebit des vierten Geschäftsquartals waren Netto-Sonderaufwendungen in Höhe von 25 Millionen Euro enthalten, hauptsächlich in Verbindung mit Wertberichtigungen auf Vermögenswerte. Das Segment-Ebit des Vorquartals enthielt Netto-Sondererträge in Höhe von 43 Millionen Euro, die vor allem aus dem Verkauf der Festplatten-Aktivitäten an LSI resultieren.
Die Ergebnisse im Geschäft mit Automobilelektronik waren im Vergleich zum Vorquartal stabil, da eine solide Nachfrage im asiatischen Automobilmarkt einen weiteren Rückgang bei US-Automobilherstellern und die beginnende Schwäche des Automobilmarkts in Europa ausgeglichen hat. Der Bereich Industrial & Multimarket erreichte ein gegenüber dem Vorquartal stark verbessertes Ergebnis, vor allem auf Grund der saisonal bedingt starken Nachfrage nach Nieder- und Hochspannungs-MOSFETs für Consumer-, Computer- und Telekommunikationsprodukte. Die Nachfrage nach Leistungshalbleitern war weiterhin hoch. Der Umsatz im Bereich Security & ASICs stieg auf Grund von saisonalen Effekten im ASIC-Geschäft und stabiler Nachfrage für Chipkarten-Applikationen im Vergleich zum dritten Geschäftsquartal stark an.
Communication Solutions (COM)
Im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 lag der Umsatz im Segment Communication Solutions bei 389 Millionen Euro und damit 24 Prozent über dem Wert des Vorquartals und 22 Prozent über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal war stärker als erwartet und ist auf die saisonal starke und unerwartet hohe Nachfrage eines HSDPA-Kunden zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen, insbesondere zwischen dem US-Dollar und dem Euro, sowie der Beiträge des von LSI übernommenen Mobilfunkgeschäfts und der von Texas Instruments übernommenen DSL-CPE-Aktivitäten stieg der Segmentumsatz um 25 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 15 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das Segment-Ebit verbesserte sich im vierten Geschäftsquartal auf minus 3 Millionen Euro gegenüber minus 30 Millionen Euro im Vorquartal. Im Segment-Ebit des vierten Geschäftsquartals war ein Netto-Sonderertrag von 5 Millionen Euro enthalten, hauptsächlich in Verbindung mit dem Verkauf des Geschäfts mit BAW-Filtern an Avago im August 2008. Im Segment-Ebit des dritten Geschäftsquartals waren keine nennenswerten Netto-Sondereffekte enthalten. Im Segment-Ebit des vierten Geschäftsquartals waren 5 Millionen Euro für die Abschreibung auf erworbene immaterielle Vermögenswerte, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem von LSI übernommenen Mobilfunkgeschäft, enthalten. Im dritten Geschäftsquartal betrug dieser Wert 7 Millionen Euro.
Die Umsätze im Geschäft mit drahtloser Kommunikation stiegen signifikant gegenüber dem dritten Geschäftsquartal, hauptsächlich durch das Hochfahren der Produktion der HSDPA-Mobilfunkplattform. Die Ergebnisse im Geschäft mit Breitbandlösungen waren auf Grund der zunehmenden Marktschwäche leicht rückläufig.
Sonstige Geschäftsbereiche/Konzernfunktionen und Eliminierungen
Das Ebit der Segmente Sonstige Geschäftsbereiche und Konzernfunktionen und Eliminierungen enthielt im vierten Geschäftsquartal Netto-Sonderaufwendungen in Höhe von 233 Millionen Euro. Darin waren 166 Millionen Euro für das Kostensenkungsprogramm IFX10+ und 59 Millionen Euro für die Umgliederung von ALTIS enthalten. Im dritten Geschäftsquartal enthielt das Ebit dieser Segmente keine nennenswerten Netto-Sondereffekte.
Qimonda
In Vorbereitung der endgültigen Veräußerung der Qimonda AG hat Infineon zum 31. März 2008 die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von Qimonda in der zusammengefassten Konzern-Bilanz in „ Zur Veräußerung stehende Vermögenswerte“ und „Zur Veräußerung stehende Verbindlichkeiten“ umgegliedert. Mit dieser Umgliederung weist die zusammengefasste Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf Seite 12 dieser Pressemitteilung in den einzelnen Positionen nur noch die Ergebnisse von Infineons fortgeführten Aktivitäten ohne Qimonda aus. Die Ergebnisse von Qimonda finden sich in der Zeile „Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern“ wieder.
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten betrug im vierten Quartal minus 519 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) aus nicht fortgeführten Aktivitäten lag im vierten Geschäftsquartal bei minus 0,69 Euro. Infineons Anteil an Qimonda belief sich zum 30. September 2008 auf 77,5 Prozent.
Wichtige Geschäftsereignisse in den Segmenten von Infineon im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 finden sich in diesem Dokument im Anschluss an die Finanzdaten.
Alle Finanzdaten sind vorläufig und ungeprüft.
Telefonkonferenz Analysten und Pressekonferenz
Die Infineon Technologies AG wird am 3. Dezember 2008 um 10.00 Uhr (MEZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren (nur in englischer Sprache) durchführen, um über die Entwicklung des Unternehmens im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 zu informieren. Darüber hinaus findet um 11.30 Uhr eine Pressekonferenz mit dem Vorstand statt. Diese wird in Deutsch und Englisch über das Internet übertragen. Die Konferenzen werden live und als Download auf der Website von Infineon unter http://corporate.infineon.com verfügbar sein.
Infineon-Finanz- und Messekalender (*vorläufige Angaben)
6.2.2009* Presseinformation zu den Ergebnissen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2009
12.2.2009* Jahreshauptversammlung der Aktionäre
17.2.2009* Präsentation für Analysten auf dem Mobile World Congress in Barcelona
30.4.2009* Presseinformation zu den Ergebnissen für das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2009
29.7.2009* Presseinformation zu den Ergebnissen für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2009
19.11.2009* Presseinformation zu den Ergebnissen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2009
Neu im Infineon-Podcast-Bereich unter www.infineon.com/podcast
Umweltschutz bei Infineon
Sichere Batterien dank intelligenter Verschlüsselung
Verbesserte Sicherheit durch neues Gurtstraffersystem
H I N W E I S
Dieser Quartalsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen über unser zukünftiges Geschäft. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen umfassen Aussagen zu zukünftigen Entwicklungen des weltweiten Halbleitermarkts, einschließlich des Marktes für Speicherprodukte, dem zukünftigen Wachstum von Infineon und Qimonda, den Vorteilen von Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Aktivitäten, unseren geplanten zukünftigen Investitionen in die Erweiterung und Modernisierung unserer Fertigungskapazitäten, der Einführung von neuen Technologien in unseren Betrieben, der fortlaufenden Umstellung unserer Produktionsprozesse auf kleinere Strukturbreiten, den Kostenersparnissen solcher Umstellungen und anderer Initiativen, unseren erfolgreichen Technologieentwicklungen basierend auf Industriestandards, unserer Fähigkeit, auf Basis unserer Technologie für uns rentable Produkte anbieten zu können, unserer Fähigkeit, unsere Kostensenkungs- und Wachstumsziele zu erreichen, der Fähigkeit von Qimonda, Kosteneinsparungen zu erzielen und strategische Ziele zu erreichen, der kontinuierlichen Entwicklung des Geschäfts von Qimonda als eigenständige Gesellschaft sowie von Finanzmaßnahmen, die von Infineon und Qimonda durchgeführt werden könnten. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen sind von einer Vielzahl von Unsicherheiten abhängig. Dazu gehören die Entwicklung von Preis und Nachfrage von Halbleiterprodukten im Allgemeinen und unseren Produkten im Besonderen, der Erfolg von Entwicklungsaktivitäten von uns, sowie mit unseren Partnern, der Erfolg unserer Anstrengungen, neue Fertigungsprozesse in unsere Betriebe einzuführen, die Aktivitäten unserer Wettbewerber, die Verfügbarkeit von Mitteln für unser geplantes Wachstum, das Ergebnis von kartellrechtlichen Untersuchungen und anderen Rechtsstreitigkeiten sowie anderen Faktoren, die sowohl in diesem Dokument genannt sind als auch unter der Überschrift Risikofaktoren („Risk Factors“) unserem Jahresbericht 20-F zu entnehmen sind, den wir am 7. Dezember 2007 bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht haben. Unsere tatsächlichen Geschäftsergebnisse können wesentlich von unseren in die Zukunft gerichteten Aussagen abweichen. Infineon übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.
Über Infineon
Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Kommunikation sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 29.100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2008 (Ende September) einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt und New York unter dem Symbol „IFX“ notiert. Infineon hält gegenwärtig einen Anteil von 77,5 Prozent in der Qimonda AG, einem weltweit führenden Anbieter von Speicherprodukten. Qimonda ist an der New York Stock Exchange mit dem Tickersymbol „QI“ gelistet.
Informationsnummer
INFXX200812.016