Infineon Technologies setzt Maßstäbe für Hochfrequenz-Kommunikations-ICs: Erstmals mehr als 40 Gbit/s in CMOS-Technik

München, 12. November 2002 – Infineon Technologies hat die Leistungsgrenzen für Hochfrequenz-Kommunikations-ICs in der bewährten und preiswerten CMOS-Prozesstechnik auf ein bisher unerreichtes Niveau angehoben. Forscher von Infineon stellten jetzt ein Multiplexer/Demultiplexer-Chipset in 0,13-µm-CMOS-Technologie vor, das eine Datenrate von 40 Gbit/s erreicht. Durch optimierte Schaltungstechnik und bestmögliche Nutzung des CMOS-Prozesses konnte die - ebenfalls von Infineon aufgestellte - bisherige Rekordmarke von 25 Gbit/s so nochmals deutlich gesteigert werden.

Das Ziel der Forschungsarbeiten war, 40-Gbit/s-CMOS-Höchstfrequenzschaltungen zu realisieren, die bisher nur mit SiGe-Bipolar oder mit aufwendigen und damit teureren Prozesstechniken wie GaAs oder InP erreicht werden konnten. Der große Vorteil der CMOS-Technologie liegt in der hohen Integrationsdichte, welche kombiniert mit den nun gezeigten Hochfrequenzschaltungen die monolithische Integration beider Anforderungen ermöglicht. Damit stellen die gezeigten Forschungsergebnisse einen bahnbrechenden Erfolg in Richtung eines multifunktionalen Multiplexer/Demultiplexer-Chipsets dar, welcher heute diskret mit SiGe-HF-Bauteilen und CMOS-Logik-Chips realisiert und von Infineon momentan vertrieben wird.

Eine monolithische Integration ist somit der nächste Entwicklungsschritt, welcher sowohl in technischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht große Vorteile bietet, da die Gesamtleistungsaufnahme einer integrierten Lösung bei steigender Fertigungsausbeute und sinkenden Produktionskosten reduziert wird. Die vorgelegten Forschungsergebnisse sind daher ein wesentlicher Beitrag, um die Marktführerschaft von Infineon bei 40-Gbit/s-Anwendungen auch in Zukunft zu gewährleisten.

„Mit diesen HF-CMOS-Schaltungen setzt Infineon neue Maßstäbe und dokumentiert erneut seine technologisch führende Position im Halbleitermarkt“, stellte Dr. Sönke Mehrgardt, CTO und Vorstandsmitglied bei Infineon, heraus. „Diese und ähnliche Erfolge resultieren aus den großen Anstrengungen und Investitionen, die Infineon im Rahmen seiner weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unternimmt.“

Daten-Multiplexer sind Schlüsselelemente in vielen Datenkommunikationsanwendungen, wobei mehrere niederratige Datenströme zu einem einzigen seriellen hochfrequenten Datenstrom zusammengefasst werden, um dann kosteneffizient bei hohen Datenraten übertragen zu werden. Das Multiplexer/Demultiplexer-Chipset wurde mit Current-Mode-Logik und differenziellen 50-Ohm-Ein-/Ausgängen implementiert. Diese vielfach in SiGe-Bipolar verwendete Schaltungstechnik wurde in modifizierter Form nun erfolgreich auch in CMOS eingesetzt. Die erreichte hohe Datenrate von mehr als 40 Gbit/s resultiert aus einer optimierten Schaltung im Hinblick auf Pre-Latch-Konfiguration, optimierten Transistorgrößen und Arbeitspunkten, induktiver Last (Gain-Peaking) sowie optimierter Signalführung vom Chip zur Außenwelt. Der Daten-Multiplexer (2:1) erreichte in ersten Tests eine maximale Datenrate von 43 Gbit/s. Er arbeitet mit 1,5-V-Versorgung und hat eine Stromaufnahme von nur 66 mA. Der Daten-Demultiplexer (1:2) arbeitet ebenfalls mit 1,5 V und hat eine Stromaufnahme von 72 mA. Die maximale Datenrate für den Demultiplexer wurde mit 40 Gbit/s gemessen.

Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für die Automobil- und Industrieelektronik, für Anwendungen in der drahtgebundenen Kommunikation, sichere Mobilfunk-Lösungen sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 30.400 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2002 (Ende September) einen Umsatz von 5,21 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com.