Infineon legt Ergebnisse für das dritte Quartal vor
- Umsatz sinkt gegenüber dem Vorjahresquartal um 30 Prozent und gegenüber dem zweiten Quartal um 23 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro; starker Nachfragerückgang aufgrund schwierigem Marktumfeld
- Quartalsverlust vor Zinsen und Steuern von 598 Millionen Euro verursacht durch starken Preisverfall und Aufwendungen für die Abschreibung von Lagerbeständen
- Weitere Portfoliooptimierung im Bereich Kommunikation durch Übernahme von Catamaran Communications und Verkauf des Infrarot-Geschäfts
München, 23. Juli 2001 -- Infineon Technologies AG (FSE/NYSE: IFX), einer der weltweit führenden Halbleiterhersteller, hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001 (30. Juni 2001) einen Umsatz von 1,28 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht einem Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und von 23 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal dieses Geschäftsjahres. Die rückläufige Nachfrage, die niedrigeren Produktpreise und die Stornierung von Aufträgen haben die Bereiche drahtgebundene und drahtlose Kommunikation, Sicherheits- und Chipkarten-ICs sowie Speicherprodukte gegenüber dem vorausgegangenen Quartal negativ beeinflusst. Dagegen zeigte der Infineon-Geschäftsbereich Automobil- & Industrieelektronik weiterhin eine gute Performance.
Beim EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) wies Infineon einen Verlust von 598 Millionen Euro aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielte Infineon einen Gewinn von 366 Millionen Euro und im vorausgegangenen Quartal dieses Geschäftsjahres ein Plus von 10 Millionen Euro. Die Ursachen für diesen Verlust liegen im starken Preisverfall, insbesondere bei den Speicherprodukten, und den Kosten für derzeit ungenutzte Kapazitäten in den meisten Segmenten. Dieser Verlust beinhaltet Aufwendungen von 209 Millionen Euro für die Abschreibungen von Lagerbeständen in allen Segmenten außer im Bereich Automobil- & Industrieelektronik, von 30 Millionen Euro für Akquisitionen und von 21 Millionen Euro für ein Forschungs- und Entwicklungs-Joint-Venture. Das EBIT ohne die genannten Abschreibungen und Aufwendungen belief sich auf 338 Millionen Euro.
Der Nettoverlust lag im abgelaufenen Quartal bei 371 Millionen Euro und damit um 637 Millionen Euro unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals und um 394 Millionen Euro unter dem vorangegangenen Quartal. Der Verlust pro Aktie betrug im dritten Quartal 0,59 Euro im Vergleich zum Gewinn pro Aktie von 0,43 Euro im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres und zum Gewinn pro Aktie von 0,04 Euro im zweiten Quartal dieses Geschäftsjahres.
"In der ersten Hälfte dieses Geschäftsjahres ist Infineon mit einem Umsatzwachstum von 37 Prozent in den Nicht-Speicher-Bereichen schneller als der Markt gewachsen. Dies haben wir auch in einem zunehmend schwierigeren Marktumfeld durch unsere starke Position bei den Systemlösungen erreicht. Allerdings haben sich die Marktbedingungen im dritten Quartal deutlich verschlechtert und schließlich negativ auf das gesamte Geschäft von Infineon ausgewirkt", kommentierte Dr. Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. "Unser ausgeglichenes Produktportfolio konnte die aktuelle Schwäche im Markt für Speicherprodukte nicht länger ausgleichen. Das Ausmaß des aktuellen Rückgangs, insbesondere im Bereich Kommunikation, war nicht zu erwarten."
Ohne die Aufwendungen für die Abschreibung von Lagerbeständen erreichte Infineon eine Bruttomarge von 16 Prozent. Einschließlich dieses Effekts erzielte Infineon im abgelaufenen Quartal eine negative Bruttomarge von 1 Prozent, gegenüber 28 Prozent im zweiten Quartal dieses Geschäftsjahres und 41 Prozent im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2000. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten erreichten einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz. Damit stieg dieser Wert gegenüber dem dritten Quartal im Geschäftsjahr 2000 von 9 Prozent und gegenüber dem vorausgegangenen Quartal von 13 Prozent, blieb aber in absoluten Zahlen mit 212 Millionen Euro im abgelaufenen Quartal und im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2001 gleich. Die prozentuale Veränderung der gestiegenen Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten resultiert aus dem rückläufigen Umsatz im dritten Quartal.
Im dritten Quartal investierte Infineon insgesamt 318 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. In Relation zum Gesamtumsatz betrug der Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten 25 Prozent, gegenüber 16 Prozent im vorausgegangenen Quartal und 13 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dieser Wert nahm zum Teil aufgrund des starken Umsatzrückgangs zu. In absoluten Zahlen stiegen die F&E-Aufwendungen um 34 Prozent im Jahresvergleich und um 18 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf das kontinuierliche Engagement für Zukunftstechnologien wie 3G-Mobilfunk (UMTS) und optische 10- bis 40-Gigabit-Netzwerke.
Außerhalb Europas erwirtschaftete Infineon 46 Prozent vom Gesamtumsatz. Im vorausgegangenen Quartal lag dieser Anteil bei 48 Prozent. Zum 30. Juni 2001 beschäftigte Infineon weltweit über 34.600 Mitarbeiter, davon über 5.400 in Forschung und Entwicklung.
Ergebnis für den Neunmonatszeitraum
Der Gesamtumsatz sank in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2001 um 6 Prozent von 4,90 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,59 Milliarden Euro. Beim EBIT für die ersten neun Monate dieses Geschäftsjahres verzeichnete Infineon einen Verlust von 142 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 863 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Nettoverlust für den Neunmonatszeitraum betrug 68 Millionen Euro gegenüber einem Nettogewinn von 545 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Performance der einzelnen Geschäftsbereiche
Der Infineon-Geschäftsbereich drahtgebundene Kommunikation erreichte im dritten Geschäftsquartal 2001 einen Umsatz von 188 Millionen Euro. Das entspricht einer Zunahme von 7 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal und einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal ist im Wesentlichen in der schwächeren Nachfrage in den Segmenten Wide Area Networks und Fiber Optics begründet. Das EBIT für diesen Geschäftsbereich ging auf einen Verlust von 26 Millionen Euro zurück. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal ist das ein Rückgang um 51 Millionen Euro, gegenüber dem vorausgegangenen Quartal um 63 Millionen Euro. Diese negative Entwicklung ist hauptsächlich auf den rückläufigen Umsatz und auf die Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 16 Millionen Euro zurückzuführen. Das EBIT umfasst außerdem Kosten von 13 Millionen Euro für so genannte in-process Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Verbindung mit der abgeschlossenen Akquisition von Ardent Technologies Inc. sowie andere akquisitionsbedingte Ausgaben von 12 Millionen Euro.
Die wichtigsten Entwicklungen im Geschäftsbereich drahtgebundene Kommunikation:
- Erfolgreicher Aufbau des Long-Range-Ethernet-Markts auf Basis der 10BaseS-Technologie in Asien/Pazifik und in Japan; damit verbunden zunehmende Design-Win-Aktivitäten bei wichtigen Kunden (z.B. Pacific Century Cyber Works, Singtel und Nippon Telegraph and Telephone Corp.)
- Mit der Einführung des ersten OC-768 MUX/DEMUX-Chipsatzes auf Silizium-Germanium-Basis zielt Infineon auf eine Führungsposition im 40-Gbit/s SONET/SDH-Markt
- Weiterhin große Nachfrage nach analogen Linecards für die konventionelle Telekommunikations-Infastruktur wie in "Emerging Markets".
Der Umsatz des Infineon-Geschäftsbereichs drahtlose Kommunikation ging im Berichtszeitraum um 41 Prozent gegenüber dem dritten Quartal des letzten Geschäftsjahres und um 36 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal auf 176 Millionen Euro zurück. Die Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine weitere Verschlechterung im Mobiltelefonmarkt mit Auftragsstornierungen und -verzögerungen von bedeutenden Kunden sowie steigende Lagerbestände bei Kunden zurückzuführen. Das EBIT zeigte im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 176 Millionen Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 240 Millionen Euro im Jahresvergleich und von 180 Millionen Euro gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Ursachen hierfür sind Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 84 Millionen Euro, das geringere Umsatzvolumen und Kosten für derzeit ungenutzte Kapazitäten.
Die wichtigsten Entwicklungen im Geschäftsbereich drahtlose Kommunikation:
- Ausbau der Führungsposition im Bereich Short-Range Wireless mit der Einführung von vier neuen BlueMoon™ Bluetooth-Lösungen, einschließlich der ersten Muster der weltweit kleinsten Single-Chip Bluetooth-Lösung, sowie die Zertifizierung von BlueMoon I nach der neuen Bluetooth-Spezifikation 1.1
- Reorganisation des Infineon-Geschäftsbereichs drahtlose Kommunikation, einschließlich der Optimierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, zur verstärkten Konzentration auf wichtige Zielmärkte und neue Geschäftssegmente.
Der Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs, der unter Sonstige bilanziert wird, erzielte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 144 Millionen Euro. Gegenüber dem dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres entspricht dies einer Steigerung um 67 Prozent und gegenüber dem vorausgegangenen Quartal einem Rückgang von 24 Prozent. Der Umsatz wurde beeinträchtigt durch die fortgesetzte Abschwächung im Mobiltelefonmarkt, die zu beträchtlichen Auftragsstornierungen bei den in SIM-Karten verwendeten Sicherheits-Controllern geführt haben. Das EBIT ging um 47 Millionen Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum und um 71 Millionen Euro gegenüber dem vorausgegangenen Quartal zurück auf einen Verlust von 35 Millionen Euro. Der Verlust reflektiert den starken Preisdruck, das rückläufige Umsatzvolumen und die Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 28 Millionen Euro.
Die wichtigsten Entwicklungen im Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs:
- Gestärkte Marktposition in Asien - führendes Kreditkartenunternehmen entscheidet sich für den Einsatz des Infineon Crypto-Controllers in Bankenanwendungen
- Gründung des Joint Venture Ingentix mit Saifun Semiconductors Ltd. für die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Flash-Speicherprodukten auf Basis der von Saifun patentierten NROM-Technologie (Nitrided Read Only Memory) und der führenden Kompetenz von Infineon im Bereich Smartcard-Applikationen - erster Fokus im Segment MultiMediaCard™ Speicherprodukte.
Der Geschäftsbereich Automobil- & Industrieelektronik steigerte den Umsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 288 Millionen Euro. Damit konnte auch die Rekordmarke des vorausgegangenen Quartals leicht übertroffen werden. Das Wachstum basiert auf der kontinuierlichen Nachfrage nach Lösungen für den Automobil- und Industriesektor sowie für die Leistungsregelung und Netzteile trotz eines leicht schwächeren Marktumfelds. Insbesondere der Bereich Automobilelektronik von Infineon profitierte von der starken Marktperformance - hauptsächlich in Europa und in den USA - führender deutscher Automobilhersteller. Das EBIT betrug 38 Millionen Euro und lag damit um 20 Millionen Euro höher als im dritten Geschäftsquartal des vergangenen Jahres und um 2 Millionen Euro unter dem Ergebnis des vorausgegangenen Quartals.
Die wichtigsten Entwicklungen im Geschäftsbereich Automobil- & Industrieelektronik:
- Bedeutender Design-Win bei Delphi Automotive Systems mit dem AUDO Micro-Controller für das Motormanagement
- Gewinn des "Innovation of the Year Award 2001" vom EDN Magazin für die AUDO 32-bit TriCore™ Lösung in der Kategorie Micro-Controller.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Speicherprodukte erreichte im dritten Quartal 332 Millionen Euro und lag damit um 62 Prozent unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums und um 36 Prozent unter dem Wert des vorausgegangenen Quartals. Diese Entwicklung spiegelt die weitere Abschwächung des Marktes für Speicherprodukte und den weiteren 30-prozentigen Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise. Der Bereich wies einen Verlust von 340 Millionen Euro aus und damit einen Rückgang um 625 Millionen Euro gegenüber dem dritten Quartal 2000 und um 206 Millionen Euro gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Der fortgesetzte starke Preisverfall bei DRAMs sowie steigende Lagerbestände und Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 81 Millionen Euro reflektieren diesen Rückgang.
Die wichtigsten Entwicklungen im Geschäftsbereich Speicherprodukte:
- Validierung der in 0,17-Micron-Technologie hergestellten 288-MB-RDRAM-Module durch Intel - Infineon produziert damit weltweit die derzeit kleinsten 288-MB-RDRAM-Module
- Erfolgreiche Pilotproduktion von Speicherprodukten auf Basis der 0,14-Micron-Technologie der nächsten Generation. Diese Technologie wurde zudem erfolgreich bei 300-mm-Wafern eingeführt
- Aufgrund von Design-Wins bei wichtigen Kunden wurde die Entwicklung neuer Spezial-Speicherprodukte wie RLDRAM, Mobile-RAM und SGRAM für Hochleistungsapplikationen aufgenommen.
Der Geschäftsbereich Sonstige, zu dem die Sicherheits- & Chipkarten-ICs, das Optoelektronik Joint Venture mit Osram und andere kleinere Bereiche gehören, erreichte einen Quartalsumsatz von 277 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum und einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Beim EBIT wurde ein Verlust von 68 Millionen Euro verzeichnet. Damit ging das Ergebnis um 89 Millionen Euro im Jahresvergleich und um 114 Millionen Euro gegenüber dem vorausgegangenen Quartal zurück.
Strategische Highlights
Bereits im dritten Jahr in Folge behauptet Infineon seine marktführende Position im Bereich Chipkarten-ICs, im Kalenderjahr 2000 mit einem Marktanteil von 34 Prozent (nach Angaben von Gartner Dataquest). Infineon dominiert den Markt für sichere Speicher in Chipkarten-Applikationen mit einem Marktanteil von 60 Prozent nach Stückzahlen. Laut Dataquest ist Infineon viertgrößter DRAM-Hersteller mit einem weltweiten Marktanteil von 9,4 Prozent im Kalenderjahr 2000.
Mit der Übernahme von Catamaran Communications Inc. wird Infineon seine Führungsposition im Bereich optische Netzwerke weiter ausbauen. Infineon wird für die Über-nahme des Unternehmens 250 Millionen US-Dollar in Aktien zahlen. Catamaran ist ein "emerging leader" in der Entwicklung von Schaltkreisen für die nächste Generation von 40-Gbit/s-Komponenten und das schnell wachsende 10-Gbit/s-Segment für den Markt optischer Netzwerke. Durch die Bündelung der Kompetenz beider Unternehmen wird sich Infineon wesentliche Wettbewerbsvorteile sichern im schnell wachsenden Markt für optische Netzwerke und eine Führungsposition im Marktsegment für High-Speed-Line-Cards mit Geschwindigkeiten von 40 Gigabit/s und mehr.
Darüber hinaus wird Infineon mit dem zweistufigen Verkauf des Geschäfts für Infrarotkomponenten an Vishay Intertechnology Inc. für rund 120 Millionen US-Dollar sein Portfolio im Bereich drahtgebundene Kommunikation weiter optimieren. Durch diesen Verkauf wird Infineon den Geschäftsbereich drahtlose Kommunikation weiter fokussieren und plant, die strategischen Kernaktivitäten im Bereich Lokal- und Weitverkehrsnetzwerke sowie Netzwerkzugang weiter kontinuierlich auszubauen.
Beide Transaktionen erfolgen vorbehaltlich der Zustimmung durch die zuständigen Behörden. Der Abschluss der Transaktionen wird für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2001 erwartet.
Ausblick für 2001
Im Laufe des dritten Quartals haben sich die Marktbedingungen in der Halbleiterindustrie weiter verschlechtert. Viele führenden Marktanalysten prognostizieren derzeit eine negative Wachstumsrate von 20 bis 30 Prozent für das Kalenderjahr 2001. Eine Einschätzung der Marktentwicklung für die zweite Hälfte des Kalenderjahres 2001 bleibt schwierig; es gibt keine eindeutigen Anzeichen für eine Markterholung in den kommenden Monaten. Aufgrund der aktuellen negativen Marktbedingungen erwartet Infineon einen Nettoverlust für das vierte Quartal sowie einen Verlust für das gesamte Geschäftsjahr 2001.
Die Marktbedingungen für Speicherprodukte bleiben schwierig. Die schwache Nachfrage, insbesondere im PC-Markt, hat zu wesentlich höheren Lagerbeständen bei den Speicherherstellern geführt. Obwohl sich die Lagerbestände zum Ende des Quartals stabilisiert haben, erwartet Infineon weiterhin ein niedriges Preisniveau für Speicherprodukte im nächsten Quartal.
Auch der Mobilfunkmarkt hat sich während des dritten Quartals des Geschäftjahres 2001 weiter verschlechtert. Obwohl Infineon im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft eine Reduzierung der hohen Lagerbestände erwartet, sieht das Unternehmen derzeit keine eindeutigen Anzeichen für eine Nachfrageerholung bei Mobiltelefonen. Zudem erwartet Infineon, dass der derzeitige Abschwung des Halbleitermarktes im Zusammenhang mit der Schwäche der globalen Wirtschaft, insbesondere in den USA, auch weiterhin die Infineon-Geschäftsbereiche drahtgebundene Kommunikation und Sicherheits- & Chipkarten-ICs beeinträchtigen wird. Infineon erwartet jedoch, dass der Bereich Automobil- & Industrieelektronik weiter von der starken Kundenbasis profitiert. Zudem könnte sich der Branchentrend zu hoch entwickelter Automobilelektronik positiv auswirken.
Infineon hat bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Marktschwäche abzufedern. Dazu gehört die Reduzierung der Investitionen um 500 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro für das aktuelle Geschäftsjahr und um mehr als eine Milliarde Euro für das Geschäftsjahr 2002 sowie die Umsetzung von Kostenreduzierungsprogrammen, einschließlich eines Einstellungsstopps.
Infineon hat vorgesehen, den Emissionserlös von rund 1,5 Milliarden Euro aus der kürzlich vorgenommenen Kapitalerhöhung für Investitionen, mögliche Akquisitionen, als Betriebskapital sowie für weitere unternehmerische Zwecke zu verwenden. "Mit der Kapitalerhöhung in Kombination mit der Reduzierung von geplanten Investitionen in diesem und im nächsten Geschäftsjahr sowie mit den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen können wir wichtige Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanzieren und unsere aggressiven Programme für Produktivitätssteigerungen verfolgen, insbesondere mit Blick auf unsere weltweite Führungsposition im Bereich der 300-mm-Technologie", erläuterte Dr. Schumacher. "Mit diesen Maßnahmen werden wir hervorragend gerüstet sein, um vom nächsten Aufschwung in der Halbleiterbranche zu profitieren."
Informationen zur Telefonkonferenz
Am 23. Juli um 15:00 Uhr (MEZ) wird der Vorstand von Infineon Technologies eine Telefonkonferenz veranstalten, um Analysten und Anleger über die Performance des Unternehmens im dritten Quartal 2001 zu informieren. Diese Telefonkonferenz wird live und als Download auf der Website von Infineon unter http://www.infineon.com verfügbar sein.
HINWEIS:
Dieser Quartalsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Infineon beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Infineon ist weder geplant noch übernimmt Infineon die Verpflichtung dazu.
Informationsnummer
INFXX200107.100e